Von Stommeln ans Meer

Es ist früh morgens in Stommeln. Der Himmel ist leicht rosa gefärbt und verkündet den baldigen Sonnenaufgang. Doch was ist das? Zwei PSCler rollen raus aufs Feld, immer Richtung Norden. Hier ein Tourenbericht.

Schon im Februar hatte ich die Idee eine große Tour Richtung Norden zu fahren. Markus war schnell Feuer und Flamme und als sich Mitte letzter Woche wärmer Temperaturen und Südwind ankündigten schien der richtige Zeitpunkt gekommen.

Der Plan: Start in Stommeln, Fahrt Richtung Norden ans Meer, mit dem Zug zurück.

Start bei Sonnenaufgang.

Durch die Ausgangssperre in Köln mussten wir einen Zug buchen, welcher schon um 17 Uhr von Leer (Ostfriesland) zurück nach Köln fahren würde. Damit waren die Rahmenbedingungen gesteckt und am Sonntag, den 09.05.2021 war es dann soweit.

Um kurz nach 5 Uhr fahren wir los, die Rückentaschen voller Essen. Nach der Querung über den Rhein und der Fahrt durch Düsseldorf geht es Richtung Ruhrgebiet. Es ist kaum etwas los auf den Straßen und der Geruch von frisch gebackenen Brötchen trägt uns durch Essen und Bottrop. Mit Abstand nicht der schönste Streckenabschnitt, aber durch das geringe Verkehrsaufkommen können wir das Ruhrgebiet schnell hinter uns lassen. Danach ändert sich auch schnell das Straßenbild. Nun nicht mehr auf Hauptstraßen geht es nun über versteckte Nebenstraßen und kleine Landstraßen. Tempo machen ist angesagt und Markus und ich fangen an uns in der Führung abzuwechseln. Bei angenehmen Rückenwind zeigt der Tacho meist Geschwindigkeiten zwischen 35 und 45 km/h. Klasse wie gut das läuft. Schon bald sind wir auf Höhe von Enschede und fahren parallel zur Holländischen Grenze immer Richtung Norden. Die Sonne brät von Himmel und der Wind kommt zuverlässig von hinten. In Nordhorn sind mal wieder die Flaschen leer und wir steuern die nächste Tanke an. Der Tacho sagt uns, dass wir schon 210 Kilometer gefahren sind und so langsam fühlen sich unsere Körper auch nicht mehr so frisch an. Trotz zuckerhaltigen Getränken und Riegeln fällt das Weiterfahren nun weniger dynamisch aus. Der Hintern zwickt, die Hände tun weh und die Schultern sind verspannt. Das ändert jedoch nichts an der guten Stimmung, denn nun kommt der schönste Streckenabschnitt. Bald erreichen wir den Süd-Nord Kanal, neben dem wir einige Zeit schnurgerade Richtung Norden fahren. Bei mir macht sich langsam Erschöpfung bemerkbar, aber Markus sorgt mit immer längeren Führungen für ein weiter zügiges Vorankommen. Irgendwas muss in seinen Gummibärchen sein, denn der Typ fährt wie ein Mopped. Nahe Rhede füllt uns eine Familie an der Strecke noch einmal die Flaschen auf und versichert uns, dass es gar nicht mehr sooooo weit ist bis zum Meer. Leider hat der Wind etwas gedreht und kommt nun nicht mehr perfekt aus Süden, sondern mehr aus Osten. Doch auch das ist kein Problem für Markus und er fährt uns souverän an den Dollart. Genau genommen ist die große Bucht wohl nicht das Meer, aber für uns zählt es trotzdem. Etwas enttäuscht sind wir bei der Ankunft, denn der schönste Aussichtspunkt ist wegen der Vogelgrippe gesperrt. Ein Ort weiter können wir dann aber unser Foto mit Gewässer im Hintergrund schießen. Nun aber flott zum Bahnhof, denn aus der Ferne ziehen Regenschauer auf uns zu. Gegen 16 Uhr erreichen wir Leer und haben vor Abfahrt des Zuges sogar noch Zeit für einen wohlverdienten Döner.

Müde, aber am Ziel.

Hard facts:

Distanz – 349,7 km (Köln nach Leer)

Höhengewinn – 550 Meter

Gesamtzeit – 11 Stunden 26 Minuten

Bewegungszeit – 10 Stunden 03 Minuten

Durchschn. Tempo – 34,8 km/h

Danke Markus, dass Du die Tour mit mir gefahren bist!

Euer Malte.